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Frust, Wut, Verzweiflung, Müdigkeit, negative Gedanken

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Ich habe an mir selbst beobachtet, dass negative und destruktive Gedanken bei mir vor allem dann auftreten, wenn ich müde und ausgelaugt bin. Dann bringen mich die alltäglichen Pannen schnell „an den Rand der Verzweiflung“. Hier im Artikel beschreibe ich eine dieser Situationen:

Und das alles wegen „NICHTS“. Soeben hat bei mir eine Kleinigkeit das Fass zum Überlaufen gebraucht. Ich habe festgestellt, dass ich Lenas Baby-Trage-Rucksack letzten Samstag beim Schulausflug vergessen habe. Und bummmm … es ging nicht mehr (ich bin schon seit Tagen übermüdet und fühle mich überfordert, habe aber leider bisher nichts in die Wege geleitet um mich mal ordentlich auszuruhen…):

Ich habe mir erlaubt den Tränen freien Lauf zu lassen und Sätze zu denken und zu sagen die so rein gar nicht positiv sind oder nur annähernd etwas mit Selbst-Liebe zu tun haben.

Kleiner Ausschnitt: „Es ist immer alles unordentlich. Ich werde es nie schaffen auch nur annähernd die Ordnung in unserem Haus zu halten. Wir haben so viele sinnlose Dinge und ich kann nichts dagegen tun. Das Leben ist sinnlos. Alles ist sinnlos. Niemand mag mich. Niemand sieht meine Bemühungen. Wer bin ich auch schon- ich bin ja noch nicht mal fähig einen Rucksack wieder mit nach Hause zu nehmen.“

Warum habe ich diese selbstzerstörenden und selbstkritischen Gedanken?

Warum kann ich nicht denken: Mist, da war ich aber schusselig, da schau ich mal, ob er gefunden wurde. (Ich habe trotz meiner Frustration und meinen selbstzerstörenden Gedanken wie eine Erwachsene gehandelt und habe beim Campingplatz angerufen und eine Mail geschrieben.)

Aber: Wieso denke ich so? Warum?????

Nach all den Jahren… nach Therapien… trotz der Ausbildung und meiner Arbeit als Hypnose-Therapeutin… trotz eines gesunden Lebensstiles und regelmässigen Auto-Hypnose und Meditations- Sessions… nach all den schönen Erfahrungen mit meinen Emotionen und meinen immer tiefer werdenden Empfindungen… Nach all der Arbeit an mir selbst… dem Stolz auf das, was ich getan und erlebt habe… trotz der immer grösser werdenen Fähigkeit Liebe und Dankbarkeit zu empfinden und dem positiven Fokus in meinem Leben… Nach all den vielen schönen Momenten in denen ich mich selbst immer besser kennengelernt, besser selbst verstanden und selbst lieben gelernt habe… Nach all dem habe ich immer noch diese selbstzerstörenden, mich selbst runtermachenden, kritischen Gedanken.

Mist! Das nervt.

Wenn es „soweit“ ist und ich mich frustriert fühle macht es meiner Erfahrung nach auch keinen Sinn sie zu unterdrücken, denn davon gehen sie nicht weg, sondern werden nur für eine Zeit unter den Teppich gekehrt. Bis zum nächsten Auslöser. Deswegen schreibe ich auch diesen Blog Artikel- ich hoffe er hilft einerseits mir selbst und anderseits anderen Menschen. Mir selbtst, weil ich mich ausdrücken und mitteilen kann und anderen Menschen, die vielleicht ähnliche Probleme haben und sich so nicht allein mit diesem Problem sehen.

Nachdem ich der Frustration, der Wut, den Tränen und der „Erkenntnis meiner eigenen Unfähigkeit und Nutzlosigkeit“ freien Lauf gelassen habe geht es mir nun etwas besser und ich tippe diesen Artikel. Ein Gedanke der bei meinen „Anfällen von Frustration“ immer wieder auftaucht: Das ist doch kein Grund, um frustriert zu sein. Rational gesehen habe ich nie eine „Berechtigung“ wütend oder traurig zu sein- denn ein vergessener Rucksack ist doch wirklich nichts „schlimmes“. Vielleicht, nein ganz sicher sogar ist das nicht weiter schlimm: Aber: was soll ich denn bitte machen, wenn ich mich trotzdem frustriert fühle?

Ich denke das ganze kommt daher, dass mir als Kind oft gesagt wurde: „Das ist doch kein Grund traurig zu sein… das ist doch kein Grund wütend zu sein.“ Anderen Menschen geht es viel schlechter als dir.

Was heisst das für ein Kind? Es ist frustriert und wütend und es wird ihm gesagt, dass es dafür keinen „triftigen“ Grund gibt?

Die Nachricht für das Kind auf emotionaler Ebene ist folgende: So wie du dich fühlst bist du nicht richtig. Wisst ihr was ich meine? Was denkt ihr darüber? Der Frustration, der Wut und der Trauer einfach freien Lauf lassen? Können wir uns das im Alltag überhaupt leisten?

Wie verhalte ich mich meiner Tochter gegenüber, wenn sie (vielleicht „nur“ wegen irgend einer Kleinigkeit) frustriert, traurig oder wütend ist? Wir können unseren Kindern ja auch nicht beibringen, dass es ok ist ständig in Tränen auszubrechen oder einen Wutanfall zu bekommen.

Nachdem ich früher unbewusst so gehandelt habe wie ich es soeben beschrieben habe und versucht habe mit rationalen Erklärungen meinen Kindern begreiflich zu machen, dass sie ja gar nicht wütend oder traurig sein können oder sollten mache ich es heute auf diese Art: Ich zeige Verständnis für ihren Ärger, ihre Frustration, für ihre Trauer und ihre Sensibilität. Ich nutze Sätze wie: Da hast du recht, das kann ganz schön nervig sein. Oder: Das verstehe ich, ich habe mich früher auch oft so gefühlt. Manchmal warte ich dann erstmal ab oder ich schlage ihnen „Auswege“ vor. Zum Beispiel: Es ist vielleicht gut, wenn du dich erstmal ein bisschen ausruhst und dann probierst du es nochmal, dann klappt es vielleicht besser. Ich versuche meinen Kindern beizubringen, dass es Situationen gibt bei denen sie ihre Gefühle zeigen können und andere bei denen es eher unangebracht ist.

Heute, einige Tage nach dem Vorfall: Ich habe den Rucksack nicht gefunden. Ich ärgere mich immer noch ab und zu über den Verlust, denn ich habe den Rucksack fast täglich genutzt.
Ich habe noch einen anderen Rucksack, den ich noch nie genutzt habe und ich verspreche euch- ich werde es tun. Bisher war ich zu faul und zu beschäftigt dafür, denn den anderen Rucksack muss man wickeln und um das zu lernen muss ich mir ein bisschen Zeit nehmen. Etwas neues lernen, juhu. Das hält das Gehirn jung und frisch. Seht ihr, da haben wir ja schon was positives gefunden… Grrrrrr. Das hätte ich nicht gebraucht.😱😂

Bleibt noch die Frage zu klären: Warum habe ich vor allem dann diese negativen Gedanken, wenn ich übermüdet bin … dazu ein anderes Mal;)

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